Windfang, so hieß der beste aber wohl auch unglücklichste Sohn der legendären Waldrun. Bis Waldgeist auf der Bildfläche erschien, sagte ich immer: Die besten Pferde der Waldrun-Linie fangen alle mit Wind an, Windfang, Windbruch und Windwurf, wobei Windwurf auch noch ähnlich wie Windfang gezogen ist: von Kaiseradler, Sohn des Vaters von Windfang, aus der Wiesenweihe, Urenkelin der Waldrun.
Windfang schlug 1957 den legendären Orsini überlegen im Union-Rennen. Daraufhin heuerte Orsinis Trainer Adrian von Borcke den blutjungen Lester Piggott als Jockey für das Derby an, was dieser dann mit einem perfekt getimeten Ritt auch knapp vor Windfang gewann. Windfang gewann daraufhin noch den GP von Baden und erzielte viele gute Platzierungen. Im Jahr darauf verunglückte er im Training und konnte trotz zweier Operationen nicht für die Zucht gerettet werden.
In Hannover tauchte nun am 1. Mai ein neuer Windfang auf, ebenfalls aus der Waldrun-Linie. Die Windwurf-Mutter Wiesenweihe ist seine 5. Mutter. In einem schwach besetzten Sieglosen-Rennen siegte er leicht. Hier 47 Bilder von ihm in Hannover:
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Morgen tritt nun der neue Windfang als wohl längster Außenseiter in den 2000 Guineas in Köln an. Vielleicht hat er er etwas mehr Glück als sein berühmter Namensvetter. Er muss dann allerdings auch ein bisschen von dessen Klasse zeigen. Schon eine Platzwette wäre frech, aber wie sagte schon Daniel Delius, ebenfalls aus der Linie der Waldrun: Platzwetten sind nur etwas für Kleinbürger. Deshalb werde ich morgen von Hannover aus eine Siegwette auf ihn abgeben. Wunder gibt es im Galoppsport bekanntlich immer wieder. Für den Fall, dass es eintritt, habe ich extra einen großen Rucksack mitgenommen.
Der neue Windfang ist übrigens nicht wie oben behauptet ein Halbbruder zu unserem Publikumsliebling Wonnemond sondern aus einer rechten Schwester zu Wonnemond. Als eisenharte Areion-Tochter schreit sie regelrecht nach einem Techtelmechtel mit unserem Tasso. Das wäre dann der Iquitos-Cross.