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Hannover 1.05.2022 - Hannover 96 Renntag
in Galoppsport und Vollblutzucht 01.05.2022 00:06von kassandro • 2.864 Beiträge
Viele Zuschauer, aber wenige Starter - so könnte man das Motto des morgigen Tages umschreiben. Dank einer großen Autogrammstunde des Fußballvereins werden Morgen viele Zuschauer kommen. Wegen der vielen gleichzeitigen Veranstaltern, die sich ein begrenztes Pferdekontigent teilen müssen, haben wird für Hannoveraner Verhältnisse dieses Mal ungewöhnlich wenige Starter. Für Leipzig und Hannover ist der 1. Mai ein Traditionstermin. Jetzt hat sich aber auch noch München mit dem Bavarian Classic und Mülheim am Samstag hereingedrängelt. Immerhin gibt es zwei Listenrennen für Stuten mit 6 bzw. 7 Startern, wobei 3 Starterinnen aus dem Ausland kommen, eine Stute sogar vom legendären irischen Trainer Dermot Weld, der im letzten Jahr noch die grandiose Tarnawa für den Aga Khan trainiert hat. Es kann nur die Sucht nach Blacktype sein, die seiner Emilie Gray den weiten Weg nach Hannover hat antreten lassen. Sie wird sicherlich die Favoritin im zweiten Listenrennen über 1600 Meter sein. Am ehesten könnte die formkonstante Stella dem Gast den Sieg streitig machen. Wenn die Brümmerhöferin Libre zur Form des vergangenen Jahres zur vergangenen Jahres zurückkehren würde, könnte auch sie ein Wort mitreden. Der unberechenbaren Shila aus dem Formstall von Markus Klug traue ich ebenso eine Überraschung zu wie der unverwüstlichen, von Rennen zu Rennen immer stärker werdenden Mülheimer Perle.
Im ersten Listenrennen über 2000 Meter haben wir ganz noblen Besuch aus Frankreich zu Gast, Sentimental Mambo von Deep Impact aus der Stacelita von Monsun. Stacelita gewann ihrerseits den Prix de Diane und den Prix Vermeille und zwei Gruppe I Rennen in den USA. Sie vertritt den Schönbrunn-Zweig der Schwarzgold-Familie. Frankel verdankt ihr seine erste Gruppe I Siegerin überhaupt. Besitzer ist kein geringerer als Teruya Yosida. Der wird Morgen aber wahrscheinlich nicht vor Ort sein. Blacktype hat Sentimental Mambo bereits zweijährig schon erworben. Den Sieg traue ich ihr Morgen aber nicht zu. Favorit dürfte eine andere Stute aus Frankreich sein, die sehr formbeständige Maxios-Tochter Wildwood. Wenn Whizzair sich von ihrem schlechtem Saisondebut in Hoppegarten gesteigert hat, dann könnte auch sie ein Wörtchen mitreden. Auch die sehr formbeständige Scalo-Tochter Accola hätte endlich einen Listensieg verdient.
Zwischen beiden Listenrennen dann das einzige quantitativ gut besetzte Rennen, ein Maiden-Rennen für Stuten über 2000 Meter. Große Bäume hat noch keine der 12 Starterinnen ausgerissen. Nur eine Starterin hat überhaupt mehr als ein Rennen bestritten, 5 geben gar ihr Lebensdebut. Eine davon ist die Protectionist-Tochter Kalea unserer Pressesprecherin Kira Kaschek. Als Betreuerin von Protectionist kam natürlich nur er als Vater ihrer aus der Darbovenschen Koffi-Linie stammenden Stute in Frage. Die Stute hatte einige Entwicklungsprobleme, man sollte also nicht zu viel von ihr erwarten. Irgendwie verwandt mit einem Pferd unserer früheren Pressesprecherin Susanne Born ist Albert Woestes Debütantin Lydia, wie Borns Landslide von Adlerflug aus einer Golan-Tochter. Leider verunglückte Landslide, nachdem er langsam sich steigerte, Einge Bilder von ihm zur Erinnerung. Wenn die Quote stimmt, könnte Lydia meine Wette werden. Ihre Mutter ist eine rechte Schwester des Gruppe-platzierten Lindner und Halbschwester zu Woestes Lindentree, der immerhin Zweiter im Union-Rennen war und auch im Derby ordentlich lief. Wegen der gewaltigen Erlaubnis von 5 Kg kommt als Wette auch die vor Ort trainierte Tai Chi Tochter Manhattan Queen in Frage. Sie bringt zudem ein gutes internationales Pedigree mit. Von den erfahreneren Stuten traue ich Adlerpracht einiges zu.
Beginnen tut der Renntag mit dem Otto-Werner Seiler - Erinnerungsrennen, gewidmet dem Anfang des Jahres verstorbenen Gradseigneurs des Rennvereins. Es handelt sich um ein Maiden-Rennen für Stuten über 1600 Meter. Favoritin dürfte die bereits zwei Mal in Hannover gestartete Brümmerhoferin Kodiac-Tochter Balvany sein. Herr Baum hat heuer gleich mehrere zugekaufte Kodiac-Tochter auf der Bahn. Sie sind für ihre Frühreife bekannt, was sich allerdings bei den Brümmerhoferinnen nicht so richtig bewahrheitet hat. Persönlich wird ich deshalb eher den beiden Klug-Pferden den Vorzug geben. Da ist zum einen die Schlenderhanerin Iglesia aus einer Halbschwester zum guten Ibicenco und dem noch besseren Irian. Der großartige Irian war ein Tertullian-Sohn, da macht es dann Sinn seine Halbschwester mit dem Tertullian-Sohn Guiliani zu paaren. Ihr Debut in Düsseldorf im letzten Jahr war mit einem 3. Platz von 4 Startern allerdings nicht so prickelnd, aber die Schlenderhaner sind nicht für Frühreife bekannt. Gar Debütantin ist die Protectionist-Tochter Desposita aus der Röttgener D-Linie. Ihre sehr gute Mutter ist die 1000 Guineas-Siegerin Diacada, Tochter des sehr guten Fliegers Cadeaux Genereux. Sie hat weder eine Nennung für die Diana noch die 1000 Guineas bekommen. Man erwartet also nicht viel von ihr und weiß wohl auch nicht wohin die Reise geht. Generell macht es auch für Steher Sinn über eine kürzere Distanz zu debütieren. Man überfordert das Pferd nicht und kann die Grundschnelligkeit besser bewerten. Mit der ebenfalls von Protectionist stammenden Euphorie klappte diese Überlegung vergangene Woche in Krefeld sehr gut. Auch bei der späteren Diana-Siegerin Palmas, wo man sich des Stehvermögens sehr unsicher war, ging man diesen Weg und sie debütierte im letzten Jahr im selben Rennen. In Hannover kommt hinzu, dass die 2000 Meter Startstelle vor den Zuschauern ist, was die Nervositiät steigert, insbesondere wenn da dann auch noch ein graumähniger Photograph herumeiert. Die 1600 Meter Startstelle ist dagegen am See, weit weg von den Zuschauern. Ich hab deshalb auch Frau Kaschek empfohlen besser in diesem Rennen zu starten, wo es auch nur 7 Starter gibt.
Last but not least gibt es dann noch ein Maiden-Rennen über 1200 Meter, in dem ausnahmsweise auch Mal die Hengst mitmischen dürfen.Klare Favoritin sollte trotz Aufgewichtes die Brümmerhofer Kodiac-Tochter Evangelista sein. Ansonsten gibt es nur mehr oder minder dünn besetze Handicaps, besonders jämmerlich der Ausgleich III über 1400 Meter mit nur 5 Startern. Die Wettumsätze werden Morgen trotz vieler Zuschauer niedrig bleiben.
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RE: Hannover 1.05.2022 - Hannover 96 Renntag
in Galoppsport und Vollblutzucht 03.05.2022 03:26von kassandro • 2.864 Beiträge
Als Ittlinger Sonntag bezeichnete GOL den Renntag. Zuerst ein Sieg im Bavarian Classic (Gruppe III) und dann zwei Listensiege in Hannover mit India und Stella. Am Samstag davor hatte der Ittlinger Hengst Danelo bereits einen Ausgleich II über 1400 Meter in Mülheim unter Höchstgewicht gewonnen, und auch ihm traue ich einen Aufstieg in die Blacktype-Klasse zu, wenn man sich anschaut, wie schwach die Konkurrenz auf dieser Distanz ist.
Auffallend das schwache Abschneiden der favorisierten Ausländer, die mit wesentlich besseren Formen an den Start gingen als die von Henri-Alex Pantall insbesondere in der zweiten Saisonhälfte fast ständig über den Rhein entsandten Stuten. Aber Formen sind eben nicht alles. Pantall bereitet offensichtlich seine Stuten gewissenhaft mit einer ausgefeilten Logistik auf die Blacktype-Expiditionen vor, während andere doch die deutschen Rennen unterschätzen oder nicht ernst nehmen.
Der irische Gast Emilie Gray zeigte zwar einen guten Turn of Foot, aber der Angriff kam letztlich zu spät. Insgesamt hinterlies die Schimmelstute einen ziemlich unwirschen Eindruck. Immerhin schaffte sie mit einem 2. Platz das kleine Blacktype, aber das hätte sie wohl auch in Irland irgendwann geschafft. Schon von einem Desaster muss man beim Auftritt der hoch favorisierten franz. Gaststute Wildwood im Listenrennen über 2000 Meter sprechen. Sie spielte eigentlich nie eine Rolle im Rennen und verfehlte mit einem 4. Platz selbst kleines Blacktype. Sie hatte gegenüber den vor ihr platzierten deutschen Pferden auch noch einen Jahresstart vorraus. Der sichere und doch etwas überraschende Sieg von India dürfte der Hannover Trainerin Janina Reese nicht so gefallen haben, wurde doch India im Vorjahr von ihr trainiert. India lief auch unter ihrer Regie nicht schlecht und errang kleines Blacktype. In der Diana lief sie dann mit einem 10. Platz nur mittelmäßig und war seitdem nicht mehr am Start. Jetzt zeigte sich India unter der Regie von Waldemar Hickst noch einmal deutlich gesteigert und von ihr darf man heuer noch einiges erwarten. Solche Steigerungen mit vier Jahren sind bei Adlerflug-Nachkommen fast schon normal, aber für Janina Reese ist das trotzdem ein Nackenschlag. Mit India könnte dasselbe passieren wie mit der Ittlingerin Liberty London. Sie war dreijährig ein gutes Pferd bei Hans-Jürgen Gröschel, kam dann vierjährig zu Hickst und steigerte sich dort vor allem fünfjährig ganz gewaltig.
Zwischen den beiden Listenrennen dann das offensichtlich nicht nur quantitativ gut besetzte Maiden-Rennen für dreijährige Stuten Hier warf die dreijährige Brümmerhoferin Agneta durch einen sehr lockeren Sieg ihren Hut in den Diana-Ring, aber das haben in der Vergangenheit schon viele getan und bis zur Diana fließt noch viel Wasser die südlich vom Grafenberg gelegene Düssel hinunter zum Rhein. Agneta ist heiß gezogen, wie ich so schön sage. Sie entstammt dem ersten Jahrgang des phantastischen Almanzor, der bislang in der Zucht noch nicht so recht überzeugen konnte. Insbesondere scheint er kaum Frühreife zu vererben. Almanzor ist wiederum der bislang beste Nachkomme von Wootton Bassett, den ich im Gegensatz zu Herrn Baum nun überhaupt nixht ausstehen kann. Wootton Bassett gewann als Zweijähriger alle seine 5 Rennen und floppte dann fürchterlich als Dreijähriger. Coolmore hat ihn 2020 offenbar als Outcross zu der extrem vom Galileo-Danehill-Cross geprägten Stutenherde. Er stammt aus der Mr. Prospector Hengstlinie, die wie die von Danehill als heißes Fliegerblut Steher-Stuten mit einer vehementen Beschleunigung auf der Zielgerade aufpeppen soll. Bei Almanzor ist das hervorragend gelungen, aber auch er war vierjährig schon weg vom Fenster. Diese bei der Galileo-Danehill-Kombination häufig beobachtete mangelhafte Nachhaltigkeit ist die Kehrseite dieser Zuchststrategie. Ich glaube nicht, dass Coolmore mit Wootton Bassett aus der Sackgasse herauskommt, in die sie sich hineingezüchtet haben. Beachtlich auch das Abschneiden von Kira Kascheks Kalea in dem 2000 Meter Maiden-Rennen. Sie wurde wie Agneta auch nur mit den Händen geritten und hatte auf der Zielgerade kein so einfaches Rennen. Trotzdem ein 4. Platz nur 2,5 Längen hinter der überlegenen Siegerin. Sie hat einen sehr freundlichen, unkomplitzierten Charakter und hatte überhaupt keine Probleme mit dem Umfeld eines zuschauerstarken Renntages. Ich denke, dass sie schon beim nächsten Renntag In Hannover ihre Maidenschaft ablegen kann. Im Stall von Andreas Bolte, der sich eher durch seine die Handicaps hochlaufenden alten Haudegen als durch gute Dreijährige einen Namen gemacht hat, wird sie jetzt erhöhte Zuwendung erfahren und das sollte sie weiter voran bringen, wobei sie in den Maiden-Rennen weiter nur mit Händen geritten werden sollte. Kalea ist zwar nicht heiß aber doch intelligent gezogen. Ihre Mutter ist eine rechte Schwester zur Listensiegerin Koffi Angel und hinter ihr steckt der sehr erfolgreiche Soldier Hollow-Platini-Nick. Die Mutter hat mit der Koffi Lady auch eine Halbschwester von Samum, die ein Hürden-Listenrennen in Bad Harzburg gewann (da war ich sogar dabei). Da ist es dann mehr als naheliegend die Mutter mit einem anderen Monsun-Sohn zu paaren. Es kommt da in Deutschland leider nur noch Protectionist in Frage. Hinzu kommt schließlich der erfolgreiche Cross zwischen Soldier Hollow und Monsun, ich erinnere nur an den großatigen Pastorius. Das passt also alles sehr schön zusammen. Wegen ihres unproblematischen Charakters wäre Kalea auch als Reitpferd gut geeignet, aber ich denke, dass sie eine sehr gute Chance hat, sich als Zuchtstute zu qualifizieren, wo sie dann aber auch weiter regelmäßig geritten sollte, damit sie nicht so vergammelt wie praktisch alle Mutterstuten. Selber ein Bewegungstier hab ich nach durch einen Unfall erzwungenem Bewegungsmangel erfahren, welch unerfreuliche Konsequenzen dieser hat. Letztlich war das 2000 Meter Rennen gegenüber dem von mir empfohlenen 1600 Meter Rennen doch die bessere und vor allem aussagekräftigere Wahl. Das 1600 Meter Rennen wiederum wurde von der glänzend gezogenen Protectionist-Tochter Desposita überzeugend gewonnen. Sie wurde von Röttgen mit keinen Nennungen für bessere Rennen ausgestattet, scheint aber für solche durchaus geeignet zu sein. Insgesamt auch ein guter Tag für Protectionist. Seine Tochter Amazing Grace belegte einen guten 3. Platz in einem Gruppe III Rennen in Longchamp.
Hier der Link zum Livestream:
https://www.youtube.com/watch?v=RmO3finlR7M
Presseerklärung des Rennvereins.
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RE: Hannover 1.05.2022 - Hannover 96 Renntag
in Galoppsport und Vollblutzucht 25.06.2022 04:58von kassandro • 2.864 Beiträge
569 hochauflösende Bilder vom Großen Preis von Rossmann, ein Listenrennen für Stuten über die Meile:
https://www.amazon.de/photos/share/IEpg0...tOldestToNewest
Zu diesem Rennen gibt es auch ein Youtube-Video
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RE: Hannover 1.05.2022 - Hannover 96 Renntag
in Galoppsport und Vollblutzucht 20.07.2022 02:45von kassandro • 2.864 Beiträge
954 Bilder vom Großen Preis von Hannover:
https://www.amazon.de/photos/album/A20KE...pQ4y0kRPTSJXBkQ
Wenn es mit Hannover 96 genauso steil bergauf geht wie mit der Siegerin India (Startnummer 3), dann können wir im nächsten Jahr an diesem Renntag wieder einen Bundesligisten begrüßen.
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