in Niemals geht man so ganz
06.09.2023 03:00
von
kassandro
• 2.859 Beiträge
Es war ein sehr schöner Tag im schönen Bad Bodenteich, für mich fast schon ein bisschen zu heiß. Ich wanderte gerade um die beiden Seen im Seepark und setzte mich auf eine Parkbank, um ein bisschen etwas zu Mittag zu essen. Danach klickte ich auf die Seite von GOL, um mich über das Neuste im Deutschen Turf zu informieren, als mir diese Schockmeldung ins Gesicht schlug: https://galopponline.de/top/filip-minari...nsport-trauert/ Mit meiner Wanderlust war es damit vorbei und ich wollte schnellstmöglich nach Hause, verpasste allerdings den meist verspäteten Zug nach Braunschweig um 13:32, so dass ich noch eine weitere Stunde in Bad Bodenteich herumeiern musste und zwei Stunde später als gedacht nach Hause kam.
Ich hätte nie gedacht, dass Filip Minarik so litt, aber man kann eben nicht in einen Menschen hineinschauen. Er hatte eine tolle Familie und auch das abrupte Karriereende schien er gut verarbeitet zu haben. Er war eigentlich ein Jockey, der dank seiner großen Übersicht eventuelle Gefahren früh antizipierte und deshalb nur selten stürzte. Um so überraschender sein schwerer Sturz am 3. Juli 2020 bei einem kleinen Rennen in Mannheim. Der ganze Galoppsport bekundete mit einer großen Spendenaktion seine Solidarität. Filip war ein Leichtgewichtsjockey, was in Handicaps ein Vorteil, in den ganz großen Rennen wegen des passiven Gewichts aber ein Nachteil war. Dennoch konnte er viele große Siege feiern. Sehr schön werden diese im Nachruf von Deutscher Galopp zusammengefasst. Dabei war ich beispielsweise bei seinen Siegen im Preis der Diana 2018 und auf dem unvergessenen Guignol im GP von Baden 2017. Ewig in Erinnerung wird mir jedoch dieser spektakuläre Sieg auf der aus dem Ausgleich iV kommenden Stute Early Morning am Renntag der Gestüte in Hannover:
Mein letztes Photo von ihm auf Wikipedia entstand vor knapp einem Jahr im Führring der Magdeburger Rennbahn:
in Niemals geht man so ganz
07.09.2023 06:13
von
kassandro
• 2.859 Beiträge
Wenn man Filip Minarik gedenkt, dann darf man seine Freundschaft zu Hein Bollow nicht vergessen. Er hat den alten Mann fast täglich vom Altenheim abgeholt und mit zur Kölner Rennbahn genommen, wo auch Filip Minarik am Schiergen-Rennstall in der täglichen Arbeit ritt. Des öfteren hat er ihn an Renntagen auch zu anderen Rennbahnen wie hier in Bad Harzburg mitgenommen: Dadurch wurde dem Hein ein toller Lebensabend beschert, der sein Leben nicht unerheblich verlängert haben dürfte. Erst als der Hein im Corona-Wahnsinn in seinem Heim regelrecht eingekerkert wurde, ging es mit ihm steil bergab und er starb im besonders rigiden ersten Lockdown. Jetzt sind die beiden Freunde viel früher als erwartet wieder vereint und mögen sie von oben den Deutschen Galopp gemeinsam mit Wohlwollen begleiten!
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