Im Mittelpunkt des Renntag steht das von der Sparkasse KölnBonn gesponserte Union-Rennen, die wichtigste Qualifikationsprüfung für das Deutsche Derby drei Wochen später. Meistens bekommt der Union-Sieger auch die Startnummer 1 als höchsteingeschätztes Pferd. Trotzdem sollte man in der Union nicht schon das Derby-Pulver verschießen. Es gilt locker zu bleiben und für die oft noch ziemlich grünen Pferde Rennbahn-Erfahrung zu sammeln. Genau das hat man sich im Lager des Favoriten Mr. Hollywood vorgenommen. Auf aufgeweichten Boden und kühles Regenwetter versteht er sich bestens, das hat er im Bavarian Classic bewiesen. Wie aber kommt er mit dem festen Boden und der Hitze am heutigen Tag zurecht? Manfred Ostermann nimmt, Besitzer von Skylo, nimmt das Union-Rennen offensichtlich ernster, lässt er doch extra Starjockey Frankie Dettori einfliegen. Es ist vielleicht das letzte Mal, dass ich ihn zumindest im Sattel sehen werde. Ich hoffe allerdings nicht auf den bei einem Sieg obligate Dettori-Jump aus dem Sattel, denn ich hoffe natürlich auf einem Sie von Holli, dem Sohn von Hannovers bestem Rennpferd aller Zeiten. Zweiter Favorit dürfte aller Napolitano aus Jürgen Imms High Quality Zweig der Erlenhofer N-Familie sein. Bereits für's Derby qualifiziert, sind die Stute Weracruz und der Auenqueller Vintage Moon. Letzterer wurde bereits in Iffezheim zurückgehalten und das wird wohl auch in der Union so sein. Er wird erst in Hamburg die Karten aufdecken. Straight zählt für mich zum erweiterten Favoritenkreis. Außenseiter sind Nachgeist und I fight for Lips. Letztere hat vor allem eine schreckliche Formkurve.
Im Rahmenprogramm das Listenrennen für die Extremsteher. Mit Frankie im Sattel ist für mich der rechte Bruder zu Loft, Lordano, der Favorit. Seine Formen sind gut. Er ist bislang allerdings nur in kleinen Rennen gestartet. Auf Platz 2 sehe ich dann Schleusners eisenharte Lady Nastaria vor Lotterbov.
Ein besonderes Schmankerl gibt es zu Beginn des Renntag es, wenn Tassos rechte Schwester, Tiara Hilleshage, in einem Maiden-Rennen für Stuten über 2200 Meter zum erste Mal Seide trägt. Wenn sie noch auf den Diana-Zug aufspringen will, muss sie heute gewinnen. Das gleiche gilt für Jürgen Imms Nabora. Eine der beiden Debütantinnen sollte Siegen.
Im zweiten Maiden-Rennen über 1850 Meter darf auch das starke Geschlecht mitlaufen. Gute Formen bringt nur der Areion-Sohn Frinton mit. Kaiserlich gezogen ist Marc Aurel aus Manduros leider letztem Jahrgang. Lustig ist der Name Missratulix, der auch Chancen haben könnte.
Von einigem Interesse dürfte auch der Ausgleich II über 1850 Meter sein. Zwei gute dreijährige Hengste, Navarra Storm und Vale Rainbow, legen sich mit alten Haudegen wie Wildfang, Philaron oder Amaranto an. Die Quoten der Dreijährigen sind mir zu niedrig. Deshalb gehe ich mit Amaranto.