Zu Beginn der Woche sah eigentlich noch alles nach einem sehr respektablen Teilnehmerfeld, aber dann zerbröselte der GP von Bayern regelrecht im Laufe der Woche. Zum Schluß wurde dann auch noch Lokalmatador Mendocino zum Nichtstarter erklärt. Der Grund "zu tiefer Boden" ist mir nicht verständlich, denn viel anders als im letzten Jahr werden die Bodenverhältnisse nicht sein. Die Münchner setzen bei solchen Bedingungen eine schwere Dampfwalze wie im Straßenbau ein, was sehr sehr effektiv ist. Ich war in früheren Jahren einmal bei der Geläuf-Präparierung dabei und ich würde sagen, da kann selbst Longchamp noch etwas lernen.
Es schaut jetzt alles nach einer "gmahten Wiesn" für den Kölschen Tünnes aus, würde der Bayer sagen. Die Formen der beiden Engländer können mich nicht überzeugen. Kirsten Rausings Albaflora konnte zwar im letzten Jahr gefallen, heuer ist sie allerdings völlig von der Rolle. Godolphins Siskany könnte schon eher eine Konkurrent sein. Der zeigte aus einer längeren Pause kommend zuletzt eine deutlich aufsteigende Form. Wenn dieser Aufstieg so weiter geht, könnte er Tünnes gefährlich werden. Auch eine aufsteigende Form zeigte zuletzt Lavello. Er hat im Frühjahr auch das Bavarian Classic schon vor Ort gewonnen. Lavello wurde zuletzt in Baden Baden von der unberechenbaren Well Disposed deutlich geschlagen. In der Diana war sie meine Wette, klappte dort aber auf der Zielgerade völlig zusammen und wurde nur Letzte. Die Bodenverhältnisse heute in München sind aber mehr denen von Baden Baden als in Düsseldorf ähnlich. Meine Einschätzung also:
Tünnes - Siskany - Well Disposed
Das wichtigste Rennen des Rahmenprogramms ist das BBAG-Auktionrennen für Zweijährige über 1600 Meter, in gewisser Hinsicht eine Derby-Vorprüfung. Es gibt drei Favoriten Vale Rainbow, True Start und Dressman und in dieser Reihenfolge sehe ich sie auch einlaufen, aber bei den Zweijährigen verschieben sich die Formen sehr schnell, so dass auch einer der Hinterbänkler plätzlich vorne sein könnte.
Der Renntag beginnt mit einem Maiden-Rennen für Zweijährige ebenfalls über 1600 Meter. Im Gegensatz zum Auktionsrennen sind die meisten starter hier noch ziemlich unbedarft. Vom Pedigree her ragt die Brümmerhoferin June und Snow Late heraus. Der Röttgener Norton ist der erfahrenste, aber vielleicht auch schon etwas ausgelutscht. Geheimfavoriten sind für mich Payam und Donum Felix. Wen ich wette hängt von der Quote ab.
Im 5. Rennen versuchen sich noch einige Dreijährige ihrer Sieglosigkeit zu entledigen. Von Formen und Pedigree ist Anistou die klare Favoritin, aber sich hat fast 5 Monate pausiert. So gehe ich mit Kalea aus dem Besitz von Kira Kaschek, der Pressesprecherin des Hannoverschen Rennvereins. Sie startete gut in die Saison, konnte sich dann aber kaum steigern. Eigentlich eien sehr unkomplitzierte Stute braucht sich eigentlich nicht Murzas harte Hand, aber mal sehen, was er aus ihr herausholen kann.
Im 2. Rennen, einem Ausgleich II über 2200 Meter, bringt Neruas klar die besten Formen mit. Er startet zwar unter Höchstgewicht, aber der Gewichtsnachteil hält sich in Grenzen, so dass ich mit einem weiteren Sieg von ihm rechne.