In Hannover kommt das beste immer zum Schluss. Mit einem Gruppe-Rennen und drei Listenrennen kann man mit GOL regelrecht von einme Blacktype-Festival sprechen. Da nicht nur schönes, sondern auch außergewöhnlich warmes Wetter vorhergesagt ist, könnte dieser normalerweise recht zuschauerschwache Renntag auch ein Publikumsfestival werden.
Beginnen wir mit dem Hauptrennen. Anfangs sah es mehr nach Masse mit begrenzter Klasse aus. Dem zu entgegnen hat man dann die Ittlinger Adlerflug-Tochter India ins Boot geholt. Sie hat eine tolle Saison hinter sich aber wahrscheinlich auch schon den Zenit ihrer Leistungsfähigkeit. Das hat man bei ihren Niederlagen in Baden Baden und besonders Hoppegarten gesehen, wo sie im Sommer beim Fürstenberg-Rennen noch ihre wohl beste Form zeigte. Da ihre Formkurve steil nach unten zeigt, haben auch andere Pferde echte Chancen. Von den Insidern favorisiert wird Nina's Lob, aber mit Lope de Vega und seinen Nachkommen habe ich mich nie anfreunden können. Die Oaks d'Italia Siegerin Nachtrose darf man auf keinen Fall vergessen. Im Zastrow-Preis lief sie zuletzt aber miserabel und die Iffezheimer Bahn ist der in Hannover am ähnlichsten. Techno Music hat gute Formen vorzuzeigen, aber die 2200 Meter erscheinen mir für sie etwas zu weit. Vergessen darf man natürlich auch Alaskasonne nicht. So ein Pferd hat man immer gern im Feld, denn sie sorgt meistens für eine ordentliche Pace. Für mich ein sicheres Platzpferd. Aus Irland kommt mit schwachen Formen Maxine angereist. Es wäre eine Demütigung des Rennens, wenn sie sich platzieren könnte. Also bleibt doch nur die formschwache India als Siegerin übrig.
Der Blacktype-Reigen beginnt mit einem Listenrennen für zweijährige Stuten über 1400 Meter. Mit anständigen Formen kommt dabei aus Frankreich die Stute Ribera angreist. Zuletzt stolperte sie allerdings in der franz. Provinz. Trotzdem ist sie meine Favoritin. Am ehesten sollte ihr Schlenderhans glänzend gezogene Azshara das Wasser abgraben können. Gavilla, Granada und Atlanta City könnten auch ein Wort mitmischen. Eine zuletzt zwei mal positive überraschende Außenseiterin ist Perfect Pic. Mit ihr habe ich in Magdeburg die Platzwette mit hoher Quote gewonnen.
Das zweite Listenrennen ist ebenfalls den Stuten vorbehalten. Dieses Mal allerdings den älteren. Es führt über 1750 Meter. Es wird also am See gestartet. Wild Gloria und La Estrellita sollten das Rennen unter sich ausmachen, aber auch Goldana und Giladah sollten ein Wort mitreden können. Letztere wird vom bekannten irischen Trainer Dermot Weld trainiert, der sich immer mehr zu einem irischen Pantall entwickelt. Damit sich die Anreise auch lohnt, hat er auch die hierzulande bereits ziemlich bekannte Emilie Gray mitgebracht. Sie wird wahrscheinlich im dritten Listenrennen über 1400m die Favoritin sein. Da darf auch das starke Geschlecht mitmischen. Nach einer aufsteigenden Form in Dresden bietet sich da Namos an. Waldersee und der alte Schwede Buddy Bob haben in Hannover auch schon Mal auf Listenebene gewonnen.
Last but not least ein interessanter Ausgleich I über 1600 Meter. Der Seriensieger Western Soldier tritt dort mit einem enormen Gewicht an. Way to Dubai, zuletzt zwei Mal von WS geschlagen, sollte seinen mittlerweile auf 8 Kg angewachsenen Gewichtsvorteil endlich in einen Sieg ummünzen können.
Wegen eines Schienenersatzverkehrs zwischen Hildesheim und Hannover verpasse ich die ersten beiden Maiden-Rennen für Zweijährige.