Schade, dass Manfred Ommer den gestrigen Renntag in Hoppegarten nicht mehr erlebte, ja man kann geradezu von einer griechischen Tragödie sprechen. Lord Leoso, das war das Pferd seines Leben. Er glaubt an ihn so fest, dass alle glaubten, die Starrheit die seinen Körper durch Parkinson übermannte, auch auf seinen Geist übergegriffen hätte.
Lord Leoso war bereits ein recht guter Zweijähriger. Als er dann dreijährig 2018 mit 2 Kg Aufgewicht in meiner Anwesenheit überlegen ein Maiden-Rennen in Krefeld am Bsuch-Memorial Renntag vor einem gewissen Schabau gewann, der später selbst sich als großartiges Rennpferd entpuppte, glaubte viele den zukünftigen Derby-Sieger gesehen zu haben, und konnte dieser Meinung nicht widersprechen. Doch wenig später zog sich Lord Leoso eine Fissur zu. Auch an einem Hufgeschwür und Koliken litt er. Es dauerte über 2 Jahre, bis Lord Leoso wieder an den Start gebracht werden und Manfred Ommer gab ein Vermögen für die Gesundheit seiner große Hoffnung aus. Er sollte nicht dafür belohnt werden. Lord Leoso war nur noch ein Schatten seiner selbst und blieb zwei Jahr elang sieglos. Doch in diesem Jahr fast ein Jahr nach Ommers Tod platzte dann der Knoten ein zweites Mal. Im Methusalem-Alter (für einen Spitzenvollblüter) gewann der Lord schließlich nach schwierigem Rennverlauf ein Listenrennen über 2800 Meter, nur eine Woche nach einem siegreichen Verkaufsrennen, wo er auch den Besitzer wechselte. Zuvor gewann er schon ein ähnliches Rennen in Frankreich.