Das beste kommt immer zu Schluß. Das ist die Floskel, mit der ich alle Jahre die Vorbesprechung dieses letzten und wichtigsten Renntages in Hannover beginne. Das Programm wird nicht ganz so reichhaltig wie im letzten Jahr sein, wo ein Gruppe III Rennen aus Iffezheim übernommen wurde, aber das Wetter könnte sogar noch besser werden. Nicht so schön, ist der 3G-Pandemenz-Terror, der für mich dieses Mal auch noch mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Die ersten drei Rennen sind den Zweijährigen vorbehalten. Für das erste über 1600 Meter haben sich sage und schreibe 12 Stuten angemeldet. Erfahrungsgemäß wird es bei so einem Andrang mehrere Nichtstarter geben. Drei Pferde, Promised, Samara und Wild Gloria, kommen mit einem 2. Platz im Gepäck nach Hannover und sollten deshalb die Favoriten sind. Weiter gibt es drei Debütantinnen aus gutem Hause von Adlerflug. Besonders ins Auge fällt dabei die Stute Gamine aus der brillanten Guernica-Linie des Stall Ullmanns,} die auch die Wahl des Stalljockeys ist. In Zweijährigen-Rennen hebt man zwar immer bereits erfahrene Starter auf das Favoritenschild, aber dieses Mal entscheide ich mich eben für diese Gamine. Auffällig auch die Protectionist-Tochter Pfingstblüte, eine Urenkelin der Gründerstute Peace Time, deren letzte Tochter Palamas heuer überlegen die Diana gewann. Auffällig deshalb, weil sie im Besitz des Gestüts Ravenberg steht. Wann gab es schon mal einen Ravensberger Starter, der nicht aus der legendären Waldrun-Linie stammte? Das zweite Zweijährigen-Rennen über 1750 Meter ist den Hengsten vorbehalten. Der Ittlinger Adlerflug-Sohn Airfield drängt sich für dieses Rennen als Favorit auf. Im dritten Zweijährigen-Rennen über 1400 Meter für Stuten geht es dann um Blacktype. Solche Rennen sind die Spezialität des Franzoseln mit Großvater aus Hoppegarten, Henri-Alex Pantall. Seine Stuten sind meistens die Favoriten und gewinnen dann auch sehr oft. Das sollte dieses Mal nicht anders sein. Mit schönen Formen können vielelicht die Lokalmatadorin Evangelista, Dishina, Goldana, Villefranche und Paranac dem Gast einen Strich durch die Rechnung machen. Das Rennen ist auf jeden Fall erstklassig besetzt. Weniger Klasse, dafür aber viel Masse ist dann im 4. Rennen, einem Maiden-Rennen für Dreijährige über 2200 Meter am Start. Ich entscheide mich mal für den Protectionist-Sohn Panama Gold. Für das 5. Rennen, ein Ausgleich I über 1600 Meter, hat sich sogar ein schwedischer Gast angesagt. Die Formen sind allerdings nicht so prickelnd, um ihn jetzt gleich auf das Favoritenschild zu heben. Die Gewichtsunterschiede sind enorm, vom Lokalmatador Juanito mit 60 Kg bis zu Star Gypsy mit 51 Kg. Letzterer hat zuletzt allerdings etwas die Form verloren. Ich gehe mit dem hervorragend gezogenen Danelo, der nur 53 Kg tragen muss. Das 6. Rennen, der mit 11 Stuten gut besetzte Große Preis des Gestüts Auenquelle und Torquator Tasso - Herbst Stuten Preis über 2200 Meter, ist dann gleich das Hauptrennen des Tages und des ganzen Jahres. Albrecht Woestes Waldbiene kommt mit einem tollen Gruppe II Sieg aus Baden Baden an und sollte die klare Favoritin sein. Die drei Adlerinnen Walkaway, Normfliegerin und Whizzair wie auch Istoria könnten ihr das Leben aber schwer machen. Henri-Alex Pantall hat wohl aus Respekt vor dem Teilnehmerfeld auf eine Starterin verzichtet. Er ist dann allerdings im 8. Rennen, einem Listenrennen für Stuten über 1400 Meter natürlich wieder mit von der Partie und seine Starterin Romantic Song tritt dann auch noch mit dem niedrigsten Gewicht an. Sie wird versuchen, den 2. Platz an selbiger Stelle vor gut einem Monat zu "rächen". Am ehesten sollte Marlar ihr diese "Rache" verderben können.