Gutmenschen und Ideologenbirnen im allgemeinen haben den Marsch durch die Institutionen nicht nur angetreten sondern vollendet. In der ihnen eigenen Dreistheit begnügen sie sich aber nicht damit, ein gut bezahltes Leben auf Kosten der Allgemeinheit zu führen, sondern versuchen als Beamte und Funktionäre verschanzt hinter irrwitzigen Vorschriften mit einigem Erfolg denen, die sie finanzieren, das Leben so schwer wie möglich zu machen.
Ein ganz winziges Beispiel dieser aufopferungsvollen Weltverbesserung spielt sich gerade beim Bahnhof Stöberhai ab. Hier meine beiden schon etwas älteren Bilder auf Wikipedia:
Es handelt sich um einen ehemaligen Bahnhof der Schmalspurbahn Walkenried–Braunlage/Tanne, der nach der Stilllegung der Bahnstrecke als Ausflugslokal genutzt wird. Man ereicht ihn, wenn man von Wieda aus einem Kilometer der Straße (L601) nach Braunlage folgt und dann nach links ins Weinglastal abbiegt. Für Wanderer gibt es von Wieda aus einen schönen Weg oberhalb der Straße auf der Trasse der ehemaligen Bahnstrecke. Wichtigste Attraktion ist die vom Bahnhof aus beobachtbare Wildfütterung. Ich selber hab diese allerdings nie erlebt, obwohl ich oft dort war. Auf der Facebook-Seite des Gasthofes kann man aber einen schönen Eindruck davon gewinnen.
Jetzt ist dieses beliebte Ausflugsziel in das Visier der Bürokradeologen geraten, die dort die Natur vor dem zu zahlreich gewordenen Wild retten wollen.Tatsächlich wird an vielen Stellen im Harz im Winter Wildfütterung betrieben, wodurch man das Wild davon abhält, durch Baumfrass den Wald zu schädigen, und in die Täler auszuweichen, wo die Wildschweine dann die Gärten umgraben. Der Wildbestand lässt sich durch stärkere Bejagung viel tierfreundlicher regulieren als durch Hunger. Es ist also genau das Gegenteil der Ideologen-Bahauptung richtig, aber denen geht es nur vordergründig um die Natur. Sie wollen möglichst viel Zerstörung anrichten und die Hoffnung ist, dass der Bahnhof Stöberhai nach dem Verlust seiner wichtigsten Attraktion zumachen muss und das Bahnhof-Gebäude in einigen Jahren als großer Gutmenschen-Triumph abgerissen werden kann. Auch für den ohnehin schon unter dem Rückgang des Tourismus leidenden Südharzort Wieda wäre der Verlust des beliebten Ausflugsziels ein schwerer Schlag. Die Behörden gehen dabei sehr geschickt vor, in dem sie sich gegenseitig die Bälle zuspielen (leider schottet sich mittlerweile auch der Harzkurier mit einer Paywall von der Öffentlichkeit ab).
Frei nach dem großen US-Präsidenten könnte man sagen:
Ideology first