Gutmenschen hassen Leistungsträger und versuchen diese, wo immer es geht, irgendwie in den Dreck zu ziehen. Bei Personen die während der Zeit des Nationalsozialismus gelebt haben, ist die Nazifizierung hierfür ein bewährtes Mittel, das ich an Hand des Computer-Pioniers Konrad Zuse illustrieren möchte.
Konrad Zuse war niemals Mitglied der NSDAP, wie aus den vollständig vorhandenen Mitgliederlisten dieser Organisation eindeutig hervorgeht. Es ist auch keinerlei Mitgliedschaft in irgendwelchen anderen NS-Organisationen bekannt. In seiner 1969 erschienen Autobiographie zeichnet Zuse ein unpolitisches Bild seiner selbst. Er sei kein Nazi gewesen, habe jedoch "angesichts des Bombenkrieges auf die deutsche Zivilbevölkerung" auch nicht vorgehabt, "den Bau von Flugabwehrraketen zu sabotieren". Dr. Wilhelm Füssl, Archivleiter beim Deutschen Museum in München versuchte nun 2010 diese Bild der Person Konrad Zuses zu korrigieren:
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Nach bisheriger Kenntnis war Konrad Zuse kein Mitglied der NSDAP. Doch er war ein Nutznießer, er konnte auf Protektion und auf Gönner in hohen Kreisen bauen. Und der Archivleiter Wilhelm Füßl, der im Deutschen Museum in München den Nachlass Konrad Zuses betreut, unterstreicht sogar die besondere und nicht unbedingt rühmenswerte Bedeutung Berlins für den Computerpionier. Zuse habe, urteilt Füßl, mit seinem Standort Berlin »einen enormen Vorteil« gehabt. Es gab kurze Wege zu Reichsbehörden, die Flugzeugindustrie und das Militär ermöglichten viele Aufträge. »Die militärischen Entwicklungen, die Zuse mit der Gleitflugbombe machte«, sagt Füßl, »waren nur möglich in einem militärischen, vielleicht auch in einem Kriegszusammenhang.«
Er schreckt auch nicht davor zurück, den von Zuses Witwe 2006 dem Deutschen Museum überlassenen Nachlass für seine Braunbesudelung zu missbrauchen. Dem meint er entnehmen zu können, dass Zuse seine Rechenmaschine auch für die Erforschung von "Verwandtschaftsbeziehungen" von Menschen zur Verfügung stellen wollte – im Dienste der "Ahnenforschung" und "systematischen Rassenforschung". All diese "wertvolle" Forschung wurde zu 100% vom Steuerzahler finanziert.