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Als ich gestern vom Münchner Renntag nach Hause fuhr und im Zug mal nachschaute, wie GOL darüer berichtete, stieß ich auf die traurige Meldung, dass der vielfache Champion-Deckhengst Areion schon am Freitag davor, also am 4. November, eingeschäfert werden musste:
https://galopponline.de/news/galopp-news...hren-abgetreten
https://www.stallions-online.de/vierfach...ion-abgetreten/
Er erreichte das stolze Alter von fast 28 Jahren, aber ihm, dessen besondere Vererbermerkmale Gesundheit und Härte waren, hätte man ein Alter von weit über 30 Jahren gegönnt, um auch dadurch diese Eigenschaften noch einmal hervorzuheben. Er war auch bis fast zum Schluß noch gut drauf - er deckte auch 2022 noch einmal erfolgreich einige Stuten - und es wurde sogar noch einmal ein Standortwechsel zurück nach Norddeutschland erwogen.
Areion war auf der Rennbahn einer der besten Söhne seines Vaters Big Shuffle und gewann als eines der wenigen deutschen Pferde die damals noch höher als heute eingeschätzte Goldene Peitsche in Baden Baden. Als Vererber war er dessen einziger Sohn, der sich wirklich durchsetzen konnte, und gemessen an seinen Möglichkeiten übertraff er sogar seinen legendären Vater. Den großen Gestüten gefällt es schon nicht, wenn kleine Besitzer große Rennen gewinnen, betrachten es dann gar als Frechheit, wenn diese ihre erfolgreiche Hengste auch noch als Deckhengste aufstellen wollen. Diese werden deshalb von den großen Gestüten gnadenlos boykottiert. So war es auch bei Areion. Fährhof und Röttgen schickten, glaube ich, nie auch nur eine einzige Stute zu ihm. Auch Schlenderhan schickte erst spät die hervorragende Mutterstute Asissi zu ihm und heraus kam der hervorragende Alson. Er und vor allem mein persönlicher Liebling Rubaiyat können vielleicht seine Linie weiterführen. Er begann seine Deckhengstkarriere 2001 auf dem Gestüt Evershorst nahe dem Hannoverschen Flughafen. Sein erster jahrgang, aus dem die Stute Free Dreams und der Hengst Lord Areion hervorragten, war gemessen an seinen Möglichkeiten schon recht erfolgreich, aber erst mit seinem vierten Jahrgang, der 2005 geboren wurde, kam seine Deckhengstkarriere richtig ins Rollen. Aus diesem Jahrgang markieren die Stute Ashantee und der unverwüstliche Wallach Earl of Fire die ersten Gruppe-Sieger für ihren Vater. Ein Jahr später sein erster Sieger im Preis des Winterfavoriten Globus, der dann auch Dritter im Mehl-Mülhens-Rennen werden sollte, die Gruppe-Siegerin Irini und der wackere Indomito. 2007 mit Kali seine erste klassische Siegerin in den 1000 Guineas für das Gestüt Park Wiedingen, das zu seinen treuesten Unterstützern gehörte und dafür auch reichlich belohnt wurde. Dem Jahrgang 2007 gehörte auch seine sicherlich beste Tochter, die vielfache Gruppe-Siegerin Vanjura, an. Mit dem Jahrgang 2007 war Areion zumindest bei den kleinen Besitzern bestens etabliert. Diese lachten sich in Fäustchen, dass er nachwievor von den großen aus reinem Standeysdünkel boykottiert wurde. 2011 dann sein Wechsel zum Gestüt Auenquelle, wo er seinem Vater Big Shuffle nachfolgte. Da er dort aber hinter Soldier Hollow nur die zweite Geige spielen sollte, wechselte er 2014 wieder zurück nach Evershorst. Mit Soldier Hollow kämpfte er über viele Jahre um das deutsche Deckhengst-Championat. Insgesamt vier Mal, 2010, 2013, 2015 und 2017 sollte er dieses gewinnen, oft auch das Championat für die Zweijährigen. Seine Nachkommen zeichnen sich durch Frühreife, Härte und Nachhaltigkeit aus. So konnte heuer selbst im Alter von 10 Jahren sein Sohn Sun at Work noch in Hannover einen Ausgleich I gewinnen.
Auch als Vater von Mutterstuten hat sich Areion mittlerweile bestens bewährt. Besonders passten seine Töchter zu Adlerflug. Aus solchen Verbindungen sind unter anderen die Gruppe I Sieger Iquitos und Alenquer hervorgegangen. Die bereits erwähnte Ashantee hat die Gruppe-Sieger Ashiana und Ashrun hervorgebracht.
Fortsetzung folgt!
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Areions Nachkommen machten den gestrigen Renntag in Köln zum Gedächtnisrenntag für ihren Vater. Sie gewannen 4 der 8 Rennen, darunter zwei gut besetzte Zweijährigen-Rennen in guter Manier: Quality Road für Helmut von Finck, der einzige etablierte Züchter, der Areion schon früh unterstützt hatte, über 1500 Meter, und der vom Brümmerhof gezogene Nerion überlegenüber 1300 Meter. Beide Namen werden wir uns merken müssen genauso wie es noch einige Jahre bei vielen Siegern "von Areion" heißen wird.
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Areion fordert den legendären Tiger Hill zweijährig in Dortmund:
https://youtu.be/SatIFjrSut0?t=30
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