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Eine der bekanntesten Anlage-Strategien in den USA trägt den Namen Dogs of the Dow. Sie besagt, dass Investoren zum jeweiligen Jahresende bzw. Jahresbeginn die 10 Aktien aus dem Dow Jones Index mit der höchsten Dividendenrendite wählen sollten. Unter einem "Dog" versteht bei Aktien gewöhnlich einen Underperformer. Durch die schlechte Kursentwicklung steigt bei unveränderter Dividende die Dividendenrendite. Deshalb sind Aktien mit hoher Rendite oft solche Dogs. Dieses Jahr haben wir einen echten Superdog, die Aktie von General Electric. Es ist noch gar nicht so lange her, da war General Electric das Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert der gesamten Welt. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung gilt der Chemie-Ingeneur Jack Welch. Deshalb bezeichne ich GE auch gerne als The house that Jack built, Was wiederum der Titel eines Filmes von Lars von Trier ist, der nichts mit GE zu tun hat. Welch hat GE von einer Firma rundum die Elektrizität in einem Mischkonzern mit Schwerpunkten in Medizintechnik, Flugzeugturbinen, Flugzeugservices, Flugzeugverleih, Plastik, Ölservices, Medien (NBC), Finanzen, Versicherungen und natürlich dem klassischen Elektrogeschäft gemacht. Fast 50% der Gewinne stammten aus dem Finanz und Versicherungsgeschäft (GE Capital). Welchs Nachfolger jeffrey Immelt hatte leider eine weniger glückliche Hand, um es einmal Vorsichtig auszudrücken. Er reagierte völlig falsch auf die Finanzkrise 2008, indem er GE Capital zum Tiefstpreis verkaufte, gleichzeitig aber einige Altlasten, wie viele zu billig verkaufte Pflegeversicherungen, in den eigenen Büchern behielt. Umgekehrt erwarb er andere Unternehmen zu Höchstpreisen, die sich danach schlecht entwickelten. Hier ist besonders das Kraftwerkgeschäft von Alstom zu erwähnen. Insgesamt zahlte man einschließlich der Übernahme von Schulden 17 Milliarden US $ und glaubte damit Siemens einen wichtigen Deal weggeschnappt zu haben. Der spätere franz. Präsident Macron soll als Wirtschaftsminister dafür gesorgt haben, dass GE und nicht Siemens zum Zuge gekommen ist. Von einem Analysten wurde der die Aquisition sogar als Jahrhundertdeal gefeiert. Letztlich muss Siemens Macron für seine feindseelige Haltung sehr dankbar sein, denn mit dem konventionellen Kraftwerk-Geschäft ging es als Folge von verheerenden staatlichen Eingriffen zu Gunsten der erneuerbaren Energien steil bergab. Firmen wie EON oder RWE gingen beinahe pleite und haben einfach kein Geld mehr, um in neue Kraftwerke zu investieren. Diese verheerende Ideologisierung der Stromerzeugung hat zwar in Deutschland ihren absoluten Schwerpunkt, breitete sich aber von dort in die ganze Welt aus, und führte im Kraftwerksgeschäft weltweit zu einem nie dagewesenen Einbruch. In der Vergangenheit handelt es sich bei diesem Geschäft um ein konjunkturell sehr stabiles "Long Cycle Business", weshalb die dort tätigen Manager solch einen Niedergang überhaupt nicht vorstellen konnten und verspätet reagierten. Es ist ein geradezu klassisches Beispiel welchen Schaden Politiker anrichten können, wenn sie ihre ideologische Niedertracht ausleben, sprich die Welt verbessern wollen. Die Probleme von Siemens in diesem Bereich sind bekannt. Bei GE ist die Situation noch weit schlimmer und man versuchte einige Zeit dort das Desaster mit Bilanztricks zu kaschieren, was nach deren Aufdeckung die Performance der GE Aktie noch verschlimmerte. Jeff Immelt wurde im Spätsommer gefeuert und durch John Flannery ersetzt. Flannery spielte allerdings bei der Alstom-Übernahme eine wichtige Rolle, erewarb sich danach allerdings einige Meriten, indem er das Medizintechnik-Geschäft des Rivalen Siemens auf Vordermann brachte. Die Bilanz der Ära Immelt:
wobei Immelts Amtsantritt im Jahr 2000 genau vor der Chart-Spitze stattfand. Den Tiefstkurs erreichte die Aktie im Jahr 2007 während der Finanzkrise, wo Börsianer glaubten, dass die Welt unterginge. In der jetzigen wesentlich besseren wirtschaftlichen Situation ist der Aktienkurs aber kaum besser.
GE besteht heute im wesentlichen aus drei Geschaäftsbereichen. Neben dem katastrophalen Kraftwerksgeschaft, das boomende Flugzeuggeschäft und das ebenfalls florierende Medizintechnikgeschäft. Zwei der drei Säulen von GE sind also sehr gesund und auch im Kraftwerksgeschäft sollte irgendwann wieder Vernunft einkehren, zumal der neue US-Präsident nicht gerade als Öko-Fanatiker bekannt ist. Fundamental sind als die Erholungsaussichten für GE sehr gut, wenngleich man von den guten alten Welch-Zeiten nur noch träumen kann. Kurzfristig spricht mehr die Markttechnik für eine Erholung der Aktie. Zum Jahreende wollen Fond-Manager die "Dogs" nicht in ihren Abschlussbilanzen als Fehlinvestitionen sichtbar haben. Deswegen fliegen Dogs zum Jahresende raus. Das nennt sich W"indows Dressing". Viel wichtiger ist allerdings das in diesem Jahr besonders starke "Tax Loss Selling". Um die zu versteuerten Gewinne möglichst gering zu halten, realisiert man zum Jahresende die Verluste bei den "Dogs". Dieser Effekt wird durch hohe Aktiengewinne in 2017 und die Trumpssche Steuersenkung im nächsten Jahr noch gewaltig verstärkt. Im Januar kauft man dann die Dogs gewöhnlich zurück. Das wird besonders für den Superdog GE gelten. Das ganze bezeichnet man als January Effect. Die Devise heißt also ganz klar: Buy GE. Momentan (28.12.2017) steht der Kurs bei $17,36 oder 14,50€. Ich hab mich auch schon kräftig mit GE Aktien eingedeckt.
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Nachdem bis letzte Woche die Aktie geradezu lehrbuchartig such gemäß dem January effect entwickelte, gab es gestern einen massiven Rückschlag bei der GE-Aktie auf $18,21, im Tagestiefstand sogar auf $17,96. Hinzukommt ein weiterer Wertverfall des Dollars gegenüber dem Euro seit Jahresbeginn, so dass die GE-Aktie in Euro sich fast wieder auf den alten Tiefständen befindet. Grund für den Einbruch war die Ankündigung von massiven Rückstellungen für Pflegeversicherungs-Policen, die vor langer Zeit leichtsinnig von GE Capital verkauft wurden. Das Problem war durchaus bekannt und wurde auch im Eingangsartikel angesprochen, aber ein Gesamtvolumen von 11 Mrd. US $ hat wohl alle Befürchtungen übertroffen. Insgesamt erweist sich der neue Vorstandsvorsitzende Jim Flannery als Zauderer. Er hätte diese Rückstellung schon vornehmen müssen, als im November die Dividende halbiert wurde, also richtig Tabula Rasa machen müssen. Stattdessen hat er eine Salami-Taktik angewendet, indem er die schlechten Nachrichten Stück für Stück schonend den Aktionären beibringen wollte. In der Praxis ist eine große Kalte Dusche aber immer besser als viele kleine. Hoffen wir also, dass das die letzte schlechte Nachricht war. Fundamental verbessern sich Rahmenbedingungen unter der sehr wirtschaftsfreundlichen Regierung von Donald Trump deutlich. Der schwache Dollar-Kurs dürfte das Geschäft zusätzlich beflügeln. Durch eine gewaltige Börsen-Rallye seit Trumps Amtsantritt ist dies auch in den Kursen der meisten US-Unternehmen berücksichtigt, nicht jedoch bei GE. Hinzukommt die von Flannery angeregte "Zerschlagungsphantasie". GE soll also möglicherweise in mehrere unabhängige Unternehmen zerlegt werden. So etwas kommt bei Anlegern in der Regel gut an. Ich rechne also mit einer deutlichen Erholung der Aktie. Der Gesamtmarkt sollte nach der gewaltigen Rallye zu Jahresanfang jetzt aber erst mal etwas pausieren. Das massive "Intraday Reverasl" gestern ist jedenfalls ein sehr schlechtes technisches Zeichen. Eine deutliche Korrektur ist also jetzt durchaus einmal sehr gesund.
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