#1

Ultraweitwinkel

in Kameras 16.02.2025 16:08
von kassandro • 3.017 Beiträge

Ultraweitwinkel-Objektive sind für mich Objektive mit einer auf's Kleinbild umgerechneten Brennweite von kleiner oder gleich 20mm. In diesen Brennweitenbereich können die spiegellosen Systemkameras mit ihrem deutlich kürzerem Auflagemaß, der ektronischen Verzeichnungskorrektur und dem präziseren Autofokus ihre Überlegenheit gegenüber den älteren DSLR-Systemen maximal auspielen. Ja man kann sagen, dass mit den spiegellosen Systemen diese Objektivklasse erst richtig ins Rollen gekommen ist. Ich bin ein großer Fan, fast schon ein Sammler dieser Objektivie für meine beiden spiegellosen Systeme, das MFT- und das Sony E-System.

Mein erstes Ultraweitwinkel-Objektiv war das Panasonic Lumix G Vario 7-14mm 4.0 für MFT. Auf's Kleinbild umgerechnet hat dieses Objektiv eine Brennweite von 14-28mm. Es ist bis heute das kleinste Ultraweitwinkelzoom überhaupt und die Bildqualität kann sich sehen lassen. Auf Wikipedia gibt 6 Bilder, die mit diesem Objektiv aufgenommen wurden, alle von mir:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Categ..._G_Vario_7-14mm
Ich möchte eines dieser Bilder herausgreifen:

Es zeigt den sogenannten Harsumer Dom bei Hildesheim. Für volle Auflösung, bitte auf das Bild klicken. Es wurde mit der kürzesten Brennweite von 7 mm aufgenommen. An Hand dieses Bildes sieht man sehr schön das große Problem der Ultraweitwinkel-Photographie: Stürzende Linien. Diese stürzenden Linien treten immer dann auf, wenn die Kamera nicht senkrecht zum Motiv ausgerichtet ist. Oft kann man das leider nicht vermeiden. Dann hilft das schon etwas in die Jahre gekommene, aber immer noch sehr gute Programm ShiftN von Marcus Hebel. Auch mit teuren Tilt-Shift-Objektiven kann man das Problem der stürzenden Linien angehen, aber diese Objektive sind mir zu teuer, zu arbeitsaufwendig und zu unflexibel, so dass ich wohl nie solche ein Objektiv kaufen werden. Grundsätzlich sollte man mit Programmen wie ShiftN stürzende Linien nie vollständig korrigieren, weil das dann unnatürlich aussieht. Bis zu einem gewissen Grade ist auch das menschliche Auge stürzende Linien gewohnt und findet diese dann nicht unnatürlich. Ich möchte ein kleines Beispiel bringen, wieder vom Harsumer Dom. Dieses Bild von mir

Dieses Bild wurde mit einer Effektiv-Brennweite von 35mm aufgenommen, also weit entfernt vom Ultraweitwinkel-Bereich. Es gibt deshalb nur schwach stürzende Linie, die zumindest mich überhaupt nicht stören. Trotzdem ist jemand auf die Idee gekommen, sie zu entfernen:

Das Entfernen der stürzenden Linien gibt es nicht umsonst. Wie man durch Vergleich beider Bilder sieht, gehen dabei Teile des Bildes an den Rändern und auch feinere Details des verbliebenen Bildes verloren.
In obigen Beispielen hatten wir es immer nur stürzenden Linien in vertikaler Richtung zu tun. Die gibt es natürlich auch in horizontaler Richtung. aber da stören sie kaum jemanden, und sie werden deshalb auch nie mit Software korrigiert. Siehe Beispiel im nächsten Beitrag.


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#2

RE: Ultraweitwinkel

in Kameras 12.03.2025 03:18
von kassandro • 3.017 Beiträge

Streng genommen war das Panasonic Lumix G Vario 7-14mm 4.0 gar nicht mein erstes Ultraweitwinkel. Für mein schon lange im Ruhestand befindliche Minolta-DSLR-System hatte ich das Tamron SP AF 11-18mm 4.5-5.6 Di II LD Asp IF gekauft. Es war das einzige Ultraweitwinkel, das ich neu gekauft habe. Man musste etwa bis Blende 7,1 abblenden, um einigermaßen scharfe seitliche Ränder zu bekommen. Der archaische Minolta-AF, der die AF-Informationen mit Hilfe eines mechanischen Hebelchens von der Kamera zum Objektiv übertrug, führte darüberhinaus häufig zu fehlfokussierten Bildern. Hier 6 Bilder mit diesem Objektiv von mir auf Wikipedia:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Categ...Di_II_LD_Asp_IF
Bei den ersten dreien wurden die stürzenden Linien korrigiert. Auch das 6. Bild enthält deutlich stürzende Linien, allerdings in horizontaler Richtung und in diesem Fall haben sie keinen gestört.
Auf das Kleinbildformat umgerechnet hatte das Tamron hatte einen Brennweitenbereich von 17,5 Millimeter bis 27mm. Das Lumix G Vario 7-14mm 4.0 war um Welten besser als das Tamron und ist obendrein noch wesentlich weitwinkliger, obwohl das Tamron für DSLR-Verhältnisse gar nicht so schlecht war.


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